Ziel des TranSaRNet
Das BMBF
geförderte translationale Sarkom-Forschungsnetzwerk TranSaRNet
(Translational Sarcoma Research Network) soll neue
Therapieansätze generieren, um die ungünstige Prognose von
Patienten mit Rezidiv einer hochmalignen Sarkomerkrankung zu
verbessern.
Um dieses Ziel zu erreichen, sollen
- Faktoren definiert werden, die das Risiko des einzelnen Patienten besser abschätzen lassen
und
- therapeutisch relevante molekulare und biologische Strukturen in Sarkomzellen identifiziert werden.
Dieses erfolgt durch
- Eine Ergänzung der bestehenden Register für die Ersterkrankungssituation durch ein Register aller Patienten mit Rückfall einer Sarkomerkrankung
- Erfassung der Rezidivbehandlungsstrategien und deren Wirksamkeit
- Aufbau einer physischen und virtuellen Tumorbank
- Aufbau eines Netzwerkes kooperierender Grundlagen- und translationaler Forschungsprojekte.
Hintergrund
Sarkome sind seltene bösartige Tumoren. Sie machen
weniger als 0,5% der ca. 450.000 Krebsneuerkrankungen in
Deutschland aus. Erkrankungsgipfel für Knochensarkome ist
das Kindes-, Jugend- und junge Erwachsenenalter.
Weichteilsarkome können hingegen in jedem Lebensalter
auftreten. Mit modernen multimodalen Therapiekonzepten,
bestehend aus Chemotherapie, Operation und Strahlentherapie,
können heute 60-70% der Sarkompatienten geheilt werden. Auf der
anderen Seite bedeutet das, dass wir mit 30-40 % Rückfällen
(Rezidiven) rechnen müssen. Die Heilungschancen für Patienten
mit Rezidiv sind nicht günstig. Sie liegen mit den derzeit
etablierten Therapieansätzen bei < 10%. Daher
ist es notwendig, neue Therapiemöglichkeiten zu evaluieren und
für die Patienten nutzbar zu machen. Während für die Situation
der Ersterkrankung definierte Therapiekonzepte vorliegen, fehlt
ein solcher Ansatz für Patienten mit Rezidiv. Es ist ein großes
Anliegen der Sarkomstudiengruppen, diese Situation nachhaltig
zu ändern und ebenfalls Standards für Rezidivpatienten zu
definieren.
Das Netzwerk
TranSaRNet will patientennahe Forschung mit intensiver
Grundlagen- und translationaler Forschung verknüpfen.
Somit stellt es eine notwendige Ergänzung zu den bereist
etablierten Strukturen, Cooperative Ewing Sarkom Studie (CESS),
Cooperative Osteosarkom Studie (COSS) und Cooperative
Weichteilsarkomstudien (CWS), die für Patienten mit
Ersterkrankung in den letzten Jahrzehnten geschaffen wurden,
dar.
Die Koordination gelingt über zentrale
Plattformprojekte, Rezidivregister (SAREZ),
Biobank, Bioinformatik/Array-Technik/IT-Infrastruktur und
eine Auswahl von Teilprojekten, die sich gegenseitig ergänzen
und befruchten können, um so einen Mehrwert auf dem Gebiet der
Sarkomforschung zu garantieren.
SAREZ registriert Patientendaten und individuelle
Behandlungen von Rezidivpatienten, um nach Auswertung der
Daten ein risikoadaptiertes Therapiekonzept generieren zu
können.
Die virtuelle und physikalische Biobank registriert und
asserviert eine Vielzahl von Biomaterialen der
Rezidivpatienten, wie Tumorproben, Blut- und
Knochenmarksproben, die die Grundlage für die Forschungen in
WP1 und WP2 (s. unten) darstellen.
Die grundlagenwissenschaftlichen (WP1) und
translationalen Forschungen (WP2) sollen Mechanismen
identifizieren, die für den Progress der Erkrankung und die
Entstehung von Metastasen und Resistenz gegenüber
Standardchemotherapeutika verantwortlich sind. Des
Weiteren sollen neue genomische und proteomische Zielstrukturen
identifiziert und charakterisiert werden, um diese für die
Patienten später therapeutisch nutzbar machen zu können.
Die
Bioinformatik/Array-Technik-Plattform stellt einen Link
zwischen den Forschergruppen dar und hilft komplexe Datensätze
zu fusionieren und zu analysieren.