28.5.2010 - Kind-Philipp-Preis geht nach München und Zürich: Zum 31. Mal wird in diesem Jahr der Kind-Philipp-Preis verliehen
Ausgezeichnet werden zwei Forschergruppen der Universitätskinderklinik Zürich sowie der TU München für ihre bahnbrechenden Erkenntnisse.
Ihre Forschungsergebnisse tragen zum besseren Verständnis der
Mechanismen der Krebsentstehung bei und ebnen neue Wege für die
Behandlung von krebskranken Kindern.
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Zu den
besonders bösartigen embryonalen Tumoren gehört der so genannte
Ewing Tumor, der Weichgewebe und Knochen befallen kann. Bei
dieser Erkrankung spielen Stammzellen eine Schlüsselrolle. Eine
Forschergruppe um Stefan Burdach, Direktor der Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums rechts der Isar der
Technischen Universität München, hat einen grundlegenden
Mechanismus entdeckt, bei dem sich der embryonale Tumor
Mechanismen der Stammzellteilung zunutze macht. Gemeinsam mit
seinen Mitarbeitern Günther Richter und Stephanie Plehm zeigte
er, dass ein Enzym, das so genannte EZH2, für die folgenreiche
Fehlsteuerung verantwortlich ist. Ist es chemisch verändert,
verhindert es eine gerichtete Entwicklung von Stammzellen zu
gesundem Gewebe. Die Stammzellen behalten ihren ur-sprünglichen
Zustand und vermehren sich unkontrolliert. Ein Tumor entsteht.
Mit Hilfe dieser Erkenntnisse erscheint es möglich, gezielt
Killerzellen zu züchten, die das veränderte Enzym erkennen und
ausschalten können.
Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird von der
Kind-Philipp-Stiftung im Stifterverband verliehen. Die Stiftung
fördert die Erforschung von Leukämie- und Krebserkrankungen im
Kindesalter. Jedes Jahr schreibt die Stiftung den
"Kind-Philipp-Preis für pädiatrisch-onkologische
Forschung" für die beste wissenschaftliche Arbeit
deutschsprachiger Autoren auf diesem Gebiet aus.
(Auszug aus einer Pressemitteilung des Stifterverbandes
für die Deutsche Wissenschaft / mit freundlicher Genehmigung
des DSZ
Foto: Ursula Creutzig)