Prof. Dr. P. Bader
Stammzelltransplantationszentrum,
Klinikum
der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt
Zytokin-induzierte Killer-Zellen und WT1-spezifische
T-Zellen für die adoptive Immuntherapie bei Patienten mit
Weichteil- und Ewing-Sarkomen
Ziele
Patienten mit Weichteil- und Ewing-Sarkomen
haben eine sehr ungünstige Prognose und trotz Verbesserung der
chirurgischen, chemo- und radiotherapeutischen
Therapiemaßnahmen nur eine äußerst geringe Chance ihre
Erkrankung mit konventionellen Therapien langfristig
rezidivfrei zu überleben. Daten aus einer prospektive Studie
zur Evaluierung der allogenen Stammzelltransplantation geben
Hinweise darauf, dass Patienten, die in kompletter Remission
transplantiert werden ihre Erkrankung überleben können, wobei
graft-versus-tumor Effekte eine wichtige Rolle zu spielen
scheinen. Die Untersuchung weiterer zellulärer Therapieansätze
zur Verbesserung der Heilungschancen dieser Patienten stellt
einen Erfolg versprechenden Therapieansatz dar. Zwei mögliche
Zelltherapeutika für die adoptive zelluläre Immuntherapie nach
Stammzelltransplantation sollen in diesem Projekt untersucht
werden: Zytokin-induzierte Killer-Zellen (CIK-Zellen) und
WT1-spezifische zytotoxische T-Zellen.
CIK-Zellen sind ex
vivo aktivierte und expandierte Zellen mit einem
vorherrschenden CD3+/CD56+ Phänotyp, die Tumorzellen
MHC-unabhängig erkennen und lysieren. Die genauen Mechanismen
der Tumorzellerkennung und der Einfluss verschiedener
Zellpopulationen innerhalb der CIK-Zellkultur auf die
zytotoxische Aktivität gegen Tumorzellen sind weitgehend
unbekannt und werden im vorliegenden Projekt untersucht. Die
bislang generierten Resultate zeigen eine hohe Effektivität der
CIK-Zellen gegenüber Weichteilsarkom-Zelllinien in vitro.
Ein
weiterer Ansatz ist die Genierung spezifischer gegen das
Wilms-Tumor Protein WT1 gerichteter T-Zellen. WT1 wird in
Weichteilsarkomen und vielen anderen Tumoren hoch exprimiert.
Bisherige Ergebnisse zeigen, dass WT1-spezifische T-Zellen aus
dem peripheren Blut gesunder Spender generiert werden können
und eine hohe zytotoxische Aktivität gegenüber verschiedenen
WT1-exprimierenden Tumorzellen aufweisen.
Arbeitsplanung
Neben in vitro Untersuchungen zur
Funktionalität der Effektorzellen werden auch Auswirkungen auf
das Tumorwachstum in vivo in einem NOD/SCID-Mausmodell nach
allogener Stammzelltransplantation durchgeführt. CIK-Zellen und
WT1-spezifische T-Zellen sollen im Rahmen dieses Projektes im
klinischen Maßstab entsprechend geltender GMP-Richtlinien für
den Einsatz im Rahmen klinischer Phase I/II-Studien generiert
werden.
Ziel des Projektes ist es zelluläre
Therapieansätze für die adoptive Immuntherapie zu etablieren,
die dazu beitragen können die Ergebnisse der haploidenten
Stammzelltransplantation bei Patienten mit Weichteil- und
Ewing-Sarkomen zu verbessern, und somit eine effektivere
Therapie für diese Patienten zu entwickeln.
1. Identifizierung und
Charakterisierung der funktionell aktiven Zellpopulation
innerhalb der CIK-Zellkultur und deren Mechanismus zur
Erkennung maligner Zellen. In vitro und in vivo Untersuchungen
zur Effektivität der CIK-Zellen gegenüber Weichteil- und
Ewing-Sarkomen.
2. Generierung und
Expansion WT1-spezifischer T-Zellen aus dem peripheren Blut
gesunder Spender und Untersuchung der Effektivität gegenüber
Weichteil- und Ewing-Sarkomen in vitro und in vivo.
3.
Ausschluss eines möglichen alloreaktiven Potentials und
der Schädigung von gesundem Empfängergewebe durch entsprechende
in vitro und in vivo Experimente.
4.
Die Ergebnisse sollen die Grundlage bilden, um CIK-Zellen
und WT1-spezifische T-Zellen im Rahmen klinischer Studien
GMP-gerecht herzustellen, und für den klinischen Einsatz am
Patienten zur Verfügung zu stellen.