Projekttitel
Characterization of the epigenetic
status of side population (SP) versus non-SP cells and MSC by
µChIP-seq and manipulation of it
Projektleitung
Dr. rer. nat. Marc Hotfilder - Marc.Hotfilder@ukmuenster.de
Dr. rer. nat. Rebekka Unland - Rebekka.Unland@ukmuenster.de
Prof. Dr. med. Uta Dirksen - Uta.Dirksen@ukmuenster.de
Ziele
Sarkome entstehen wahrscheinlich durch
die fehlgeleitete Differenzierung von mesenchymalen
Stammzellen. Mittels durchflusszytometrischer Methoden können
so genannte "side population" (SP) Zellen isoliert
werden, die Stammzelleigenschaften und eine erhöhte
Chemoresistenz besitzen.
Epigenetische Veränderungen
lassen, im Gegensatz zu Mutationen, die DNA-Sequenz intakt.
Epigenetische Veränderungen umfassen Modifikation der DNA sowie
der assoziierten Histonproteine und haben Einfluss auf die
räumliche und zeitliche Ausprägung von Genen. So ist bekannt,
dass die Differenzierung von gesunden Stammzellen mit
Veränderungen des epigenetischen Regulationszustandes
einhergeht. Gleichzeitig konnte gezeigt werden, dass
epigenetisch aktive Substanzen das Wachstum von Krebszellen
verhindern können. SP-Zellen repräsentieren möglicherweise die
Sarkom-Stammzelle und sind verantwortlich für die Entwicklung
von Therapieresistenzen. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist
die komplette Erfassung des epigenetischen Regulationszustandes
von SP-Zellen, nicht-SP-Zellen und gesunden mesenchymalen
Stammzellen mittels "micro Chromatin Immune Precipitation
Sequencing" (µChIP-seq). Die anschließende
bioinformatische Analyse der erhaltenen µChIP-seq-Daten wird
zur Identifizierung der Unterschiede bezüglich des
epigenetischen Regulationszustandes von Genen, die mit
Wachstum, Differenzierung, Chemoresistenz, Apoptose und
Metastasierung assoziiert sind, führen. Diese Gene sind dann
die Kandidatengene, deren zielgerichtete in vitro
Manipulation mittels "gain-of-function" (Reexpression
epigenetisch stillgelegter Gene) und
"loss-of-function" (Ausschalten epigenetisch
angeschalteter Gene mittels RNAi) zur Umkehrung des
Krebsstammzell-Phänotyps führen könnte. Zusätzlich werden die
Auswirkungen von epigenetisch wirksamen Substanzen in
vitro und in vivo (Xenograft-Mausmodell) untersucht.
Die
vergleichende Bestimmung des epigenetischen
Regulationszustandes von SP-, nicht-SP-Zellen und mesenchymalen
Stammzellen wird zum besseren Verständnis der Tumorbiologie
beitragen und so die Entwicklung innovativer Therapiekonzepte
ermöglichen.
Arbeitsplan
- "micro Chromatin Immune Precipitation-Sequencing" in SP-, nicht-SP-Zellen und mesenchymalen Stammzellen
- bioinformatische Analyse des epigenetischen Regulationszustandes der drei Zellpopulationen
- Identifizierung epigenetisch deregulierter Gene, die in zellulären Prozessen wie Apoptose, Chemoresistenz, Differenzierung und Metastasierung involviert sind
- Untersuchung epigenetisch aktiver Substanzen bezüglich ihres Einflusses auf zelluläre Prozesse in SP- und nicht-SP-Zellen
- Manipulation ausgewählter epigenetisch deregulierter Gene in vitro mittels "loss-of-function" oder "gain-of-function"
- Überprüfung der in vitro beobachteten Effekte bezüglich der epigenetischen Manipulation in vivo in einem Xenotransplantations-Mausmodell
Verbreitung der Ergebnisse
Daten zum
epigenetischen Regulationsstatus in Sarkomen bzw. der möglichen
Sarkom-Stammzelle sind noch sehr unvollständig bzw. fehlen
komplett. Die Daten, die in diesem Projekt generiert werden,
sind von daher absolut neu. Die wissenschaftlichen Ergebnisse
werden auf Tagungen vorgestellt und in wissenschaftlichen
Zeitschriften publiziert werden.